Raus aus dem Bett: Praxistipps für Sex außerhalb der eigenen vier Wände – inklusive des leidigen Rechtsthemas
Sex im Bett oder allgemein zuhause kann viel Spaß machen, wenn er immer wieder abwechslungsreich gestaltet wird. Allerdings lässt sich der Reiz von Outdoor-Schäferstündchen kaum von der Hand weisen – selbst, wenn bei den Teilnehmern keine besonderen exhibitionistischen Anlagen vorhanden sind.

Jedoch berührt Sex im Freien immer die Rechtsthematik und hat das Potenzial, Dritte ungewollt zu involvieren. Auf den folgenden Zeilen geben wir deshalb sowohl Tipps für guten Sex außerhalb der eigenen (oder irgendwelcher) vier Wände als auch solche für das Vermeiden rechtlicher Querelen.
Disclaimer: Natürlich kann dieser Artikel keine fachkundige Rechtsberatung ersetzen. Alle sexuellen Handlungen in der Öffentlichkeit geschehen deshalb auf eigene Gefahr.
1. Sex im öffentlichen Raum: Die deutsche Gesetzeslage
Darf man in Deutschland Sex an irgendeinem öffentlichen Ort haben? Prinzipiell nein, dagegen steht § 183a StGB:
„Wer öffentlich sexuelle Handlungen vornimmt und dadurch
absichtlich oder wissentlich ein Ärgernis erregt, wird mit
Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe bestraft,
wenn die Tat nicht in § 183 mit Strafe bedroht ist.“
Aufmerksame erkennen vielleicht eine gewisse Schwammigkeit in diesen Worten: absichtlich oder wissentlich ein Ärgernis erregen.
Das heißt letztlich nichts anderes, als dass eine Strafbarkeit – auf gut Deutsch – nur dann gegeben ist, wenn eine Entdeckung durch Dritte im Höchstmaß wahrscheinlich ist, billigend in Kauf genommen oder sogar angestrebt wird.
Zwei einfache Beispiele:
- An einem Sommernachmittag im Wald an einem gutbesuchten Baggersee in der Löffelchenstellung Sex haben, während nur eine Decke darüberliegt, ist definitiv brandgefährlich.
- Abends bei Regen in einem fernab sämtlicher Straßen stehenden, geschlossenen Hochsitz eine Lady vernaschen, ist wenigstens sehr leicht anzufechten – sofern man überhaupt entdeckt wird.
Natürlich gelten diesbezüglich noch weitere Gesetze, was das Betreten von Orten betrifft, die nicht einem der erregten Teilnehmer gehören. Auf einen einfachen Leitsatz heruntergebrochen lässt sich folgendes sagen:
Es sollte unbedingt durch die Wahl von Ort und Zeit sichergestellt
werden, dass möglichst keine unbeteiligten Dritten dem Treiben
beiwohnen können; im Übrigen könnte man argumentieren
„wo kein Kläger, da kein Richter“.
Übrigens: Selbst im eigenen Garten, auf Balkons und Terrassen gibt es gewisse Regeln. Hier sollte es nur dann zu lustvollen Zusammenkünften kommen, wenn der Ort nicht einsehbar ist – und selbst bei sehr gutem Sex sollten sich die Teilnehmer in Sachen Lautstärke zurückhalten.
Natürlich herrschen in anderen Ländern andere Gesetze, selbst innerhalb der EU. Höchste Vorsicht also, wenn die Schöne einen im Urlaub dazu animieren möchte, unter freiem Himmel einen brühheißen Quickie durchzuführen.
2. Sex in Wald und Flur

Die berühmte freie Natur ist definitiv ein sehr dankbarer Ort für Sex. Allein schon, weil mit etwas Vorbereitung sämtliche Stellungen möglich sind, die es auch zuhause sind.
Grundsätzlich gilt wie immer: Je weiter weg man sich von Wegen, Schutzhütten, Bänken und dergleichen bewegt, desto geringer das Entdeckungs- und somit Strafrisiko. Die besten Tipps für solche Freiluft-Veranstaltungen:
- Unbedingt eine dicke, isolierte Picknickdecke mitnehmen. Sogar Waldboden ist nicht wirklich weich, wenn man sich nackt darauf räkelt – von der Hygiene ganz abgesehen.
- Selbst bei hochkochender Libido immer den Boden und die Umgebung vorher gründlich absuchen. Es unabsichtlich auf einer Ameisenspur zu tun, ist nicht so lustig, wie es sich vielleicht liest.
- Das Zeitfenster so planen, dass ein Verlassen des Gebiets bei Tageslicht möglich ist. Nachts im Wald braucht es nur eine unglücklich liegende Wurzel, um aus dem scharfen Outdoor-Stelldichein einen Krankenhausaufenthalt zu machen.
Dazu noch ein guter Rat: Safer Sex in allen Ehren, aber gebrauchte Kondome sollten unbedingt mitgenommen werden.
3. Sex im Auto

Der Spaß, bis die Scheiben beschlagen, mag eine anregende Fantasie sein. In der Regel ist Sex im Auto jedoch etwas komplex, selten wirklich bequem (wenigstens für beide Parteien gleichermaßen) und definitiv gilt „Size matters“, was das Fahrzeug anbelangt.
Doch ganz gleich, ob es eine den auf der Rückbank sitzenden Fahrer reitende Lady im offenen Cabrio ist oder eine heiße Nummer im Kofferraum eines geräumigen Geländewagens bei Regen: Autosex kann sehr gut sein, wenn man ihn richtig angeht.
- Unbedingt zuvor prüfen, ob das Fahrzeug überhaupt sextauglich ist. Lassen sich die Sitzlehnen weit genug zurückklappen? Lässt sich der Kofferraum ausreichend vergrößern, um darin liegen zu können? Gibt es irgendwo scharfe Kanten, an denen nackte Haut sich kratzen kann? Ist das Dach hoch genug, um es sitzend zu tun?
- Keine komplexen Stellungen wählen. Im Auto funktioniert am besten:
- Doggy-Style mit auf der Rückbank kniender Lady
- Reiten, ebenfalls auf der Rückbank
- Missionarsstellung im Kofferraum mit umgelegter Rückbank
- Stehend von hinten, während sich die Dame ins Fahrzeuginnere beugt
- Gegenseitiges Masturbieren auf den Vordersitzen. Hierbei können Toys äußerst wirksam sein
- Besser nicht außen auf dem Auto Sex haben. Selbst, wenn es noch so anregend klingt, die Schöne auf die Motorhaube zu legen und sich selbst davor zu stellen – zumindest bei modernen Autos ist das Blech viel zu dünn dafür. Sogar sehr leichte Frauen sorgen deshalb für Dellen.
- Achtung mit Körperflüssigkeiten. Sperma und Scheidenflüssigkeit können sehr hartnäckige Flecken im Sitzstoff hinterlassen.
Bei Regen oder kühler Witterung empfiehlt es sich überdies unbedingt, die Fenster einen Spalt zu öffnen. Bei heißem Sex wird sehr viel Wasser ausgeschwitzt und ausgeatmet. Das schlägt sich nieder. Im schlimmsten Fall verzögert sich deshalb die Abfahrt, weil die Klimaanlage viele Minuten lang arbeiten muss.
4. Sex am Strand

Wenn Sex an einem Ort so bekannt ist, dass er seinen eigenen Cocktail hat, dann muss etwas dran sein, oder? Leider gibt es tatsächlich kaum eine Location, bei der die Vorstellung aus Porno-Industrie und die Realität so weit auseinanderklaffen.
Ein ehrlicher Rat: Wer es irgendwie vermeiden kann, sollte selbst den einsamsten Strand nicht als Schauplatz für Sex wählen.
- An Steinstränden liegt man trotz Decke/Badetuch sehr unbequem. Einzig die Löffelchenstellung ist hier halbwegs komfortabel möglich.
- Auf Sandstränden ist die Gefahr gigantisch, dass Sand an Stellen gerät, wo er definitiv nicht hingehört. Schon ein einzelnes Sandkorn am Penisschaft kann sich für beide extrem unangenehm anfühlen – von Sand, der in die Tiefen der Vagina gerät, ganz zu schweigen.
Reines Fummeln am Strand kann definitiv gut sein. Für den richtigen Sex sollte man sich jedoch an einen geeigneteren Ort zurückziehen.
5. Sex im Wasser

Wenn Sex am Strand zu risikoreich ist, dann liegt es sehr nah, nackte Körper in die Fluten zu werfen und es dort zu tun. Prinzipiell ja, gute Idee. Allerdings ebenfalls mit einigen Herausforderungen und Notwendigkeiten verbunden:
- Wasser in jeglicher Form spült die Scheidenflüssigkeit rasch weg – und ist selbst längst nicht so angenehm glitschig. Je nach Körperbau und Stellung kann sich das rasch unangenehm anfühlen.
- Mindestens einer der Partner sollte stehen oder noch besser sitzen können. Andernfalls wird das Stoßen sehr anstrengend, da sich beide gegenseitig wegschieben.
- Das Wasser sollte so sauber wie möglich, aber nicht gechlort sein. Chlor reizt insbesondere das Innere der Vagina stark. Und in natürlichen Gewässern können Bakterien bei der Lady für Pilzinfektionen sorgen. Nach dem Sex in Meeren, Flüssen oder Seen sollte deshalb wenigstens eine Dusche anstehen.
- Vorsicht in der Brandung. Starke Wellen können ein Pärchen durchaus gegen Steine drücken. Außerdem wird feiner Sand am Meeresgrund aufgewirbelt und gerät womöglich in die Vagina.
Übrigens sind Luftmatratzen und ähnliche Schwimmhilfen eine sehr gute Alternative, zumindest für Oralsex. Einer der Partner legt sich entspannt auf den Rücken, lässt sich gleiten, während der andere ihn mit Mund und Händen verwöhnt.
6. Sex auf Wasserfahrzeugen

Wenn Sex am Strand und im Wasser gewisse Schwierigkeiten bereitet, dann ist eine scharfe Nummer auf einem Boot oder gar einer Yacht definitiv der lachende Dritte im Bunde des Sex in Gewässernähe.
Prinzipiell gibt es hier nur wenig zu beachten:
- Unbedingt vorher die Stabilität des Gefährts prüfen. Nicht alles, was für ruhiges Gleiten auf einem See konzipiert wurde, bleibt auch noch stabil, wenn zwei Menschen es darin treiben.
- Vorsicht vor der Sonne. Auf Gewässern ist Schatten rar – und Sonnenbrand zwischen den Beinen die schmerzhafteste Form dieser Entzündung.
- Auf kleinen Booten am besten Stellungen wählen, die das Körpergewicht gut verteilen und den Schwerpunkt nicht verändern. Am besten sind diesbezüglich die Missionars- und die Löffelchenstellung.
Bitte zudem nicht den Wind und die Strömung vergessen. Also entweder ankern oder gleich so dicht in Landnähe Spaß haben, dass das Boot dort angeleint werden kann.
7. Generelle Tipps für den Sex im Freien
Neben diesen Vorschlägen für diverse Formen des Outdoor-Sex haben wir noch weitere Tipps auf Lager, die immer wirksam sind:
- Nach wie vor ist im Freien das Sommerkleid bzw. der Rock ohne Slip eine extrem gute Lösung, um das Treiben etwas zu verbergen. Männer sollten jedoch unbedingt eine geknöpfte Hose ohne Reißverschluss wählen – dessen Zähne können selbst bei intimrasierten Partnern sehr schmerzhaft sein.
- Bei (möglicher) Entdeckung sofort aufhören und die wichtigsten Körperstellen wieder bedecken. Das reduziert das Risiko, dass sich Dritte überhaupt gestört fühlen könnten – und dann Anzeige erstatten.
- Kein Sex auf/in fremdem Privateigentum. Dazu gehören verlassene Grundstücke ebenso wie beispielsweise öffentliche Freibäder.
- Nach dem Outdoor-Sex immer gegenseitig auf Zecken absuchen – diese sind wirklich eine echte Gefahr. Es sagt ja niemand, dass es dabei verboten wäre, eine weitere Runde einzuläuten.
Und wer schon immer mal Sex im warmen Sommerregen probieren wollte, sollte keinesfalls Badetücher zuhause vergessen – klappernde Zähne lassen sämtliche angenehmen postkoitalen Gefühle verschwinden.